Jugendclubs, offene Jugendarbeit, mobile Jugendsozialarbeit: Alle diese Angebote sind wichtig, um jungen Menschen offene Räume abseits formaler Lernkontexte und familiären Bezügen anzubieten. Freiräume, in denen sich junge Menschen treffen und austauschen können, gemeinsam Zeit verbringen und ihre Ideen umsetzen können. Gerade angesichts der hohen Kinder- und Jugendarmutsquote in manchen ländlichen Regionen sind solche nicht-kommerziellen Freiräume wichtig. Dies kann und darf nicht nur die Bushaltestelle im Dorf und der Supermarktparkplatz sein.
Angebote und Strukturen der Jugendarbeit vor Ort aufrecht zu erhalten, stellt manche Kommune vor große Herausforderungen. Daher ist die Verteilung der Landesgelder für die Kinder- und Jugendarbeit an einen Flächenfaktor zu knüpfen. Die bisherige Verteilung der Mittel erfolgt einzig über die Anzahl junger Menschen pro Landkreis und kreisfreier Stadt. Das benachteiligt die Kreise mit einer großen Fläche. Ihnen steht auf Grund der Bevölkerungsabnahmen nach und nach weniger Geld zur Verfügung. Dabei macht es finanziell keinen Unterschied, ob der Jugendclub für 10 oder 60 junge Menschen betrieben wird. Sinkende Landesmittel stehen also nahezu gleichbleibende Kosten gegenüber. Deshalb wollen wir, dass auch die Größe eines Landkreises bei der Verteilung der Gelder eine Rolle spielt. Je größer der Landkreis, desto mehr Geld soll er anteilig erhalten. So wird Chancengerechtigkeit zwischen den Regionen geschaffen, indem Ungleiches ungleich behandelt wird.